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REMMS: Nationaler Roll-Out in der Schweiz

DOMBLICK-Beitrag - Immobilien-Analyse-System REMMS geht offiziell in der Schweiz an den Start VÖD18082023

Heute (18. August 2023) erfolgte der nationale Roll-Out von REMMS, des neuen Nachhaltigkeitssystems für Immobilien in der Schweiz. Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit geht das «Real Estate Meta Rating and Monitoring on Sustainability» damit offiziell an den Start.

«Mit REMMS kann jede der rund zwei Millionen Immobilien der Schweiz nach den drei Säulen der
Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – detailliert und gesamtheitlich beurteilt werden.» Dies erklärten Geschäftsführer Dr. Stefan Fahrländer (FPRE-Gründer) und Vorstandspräsident Andreas F. Vögeli (NKF-Partner) vor Medienvertreter:innen in Zürich. Darüber hinaus würden mit dem neuen System Handlungsfelder in der Immobilienwirtschaft aufgezeigt und zugleich der nationale CO2-Absenkpfad unterstützt.

Jede:r private oder institutionelle Eigentümer:in oder Finanzierer:in kann ihre bzw. seine Immobilien bezüglich Nachhaltigkeit mit REMMS analysieren. Darüber hinaus werden für Immobilienportfolios relevante strategische Aussagen mittels zweier Questionnaires (mit elf bzw. 21 Fragen) erfasst und ausgewertet. Diese fliessen zusammen mit den Analysen der Einzelimmobilien in den Portfoliobericht ein, der die diversen Standards (AMAS, ASIP, CRREM, CSRD, GRI, ICMA, KGAST, SBVg, SFDR, TCFD etc.) berücksichtigt.

Breite Unterstützung aus der Branche

REMMS ist als gemeinnütziger Verein organisiert. Für Investoren gebe es «nur minimale Nutzungsgebühren», so Fahrländer und Vögeli. Das System werde Wohneigentümern und Gewerbetreibenden mittels der Applikation «REMMS 4 ALL» gratis und mit Unterstützung aus Bundesbern zur Verfügung gestellt. Zu den Aktivmitgliedern des Vereins zählen derzeit, neben Fahrländer und Vögeli:

Zu den aktuell 80+-Passivmitgliedern, die teils schon in der vorangegangenen Aufbau- bzw. Testphase von REMMS teilnahmen, gehören verschiedene Anlagestiftungen, Pensionskassen, Kantonalbanken und Beratungsdienstleister, der Schweizerische Pensionskassenverband ASIP, Allianz Suisse Immobilien, die Berner Fachhochschule (BFH), Baloise Asset Management, Basler & Hofmann, Bonainvest, Energie 360°, FIABCI-Suisse, Frutiger, Halter, HSLU/IFZ – Institut für Finanzdienstleistungen, Implenia Real Estate, Losinger Marazzi, MV Invest, Mobimo, Procimmo, der Schweizer Immobilienschätzer-Verband SIVSigna-Terre, Swiss Circle, Zurich Insurance Company u.v.a.

Paris-Abkommen und UNO-Nachhaltigkeitsziele sorgen für Druck

Zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele fördere der Staat zunächst, später fordere er aber und führe Gebote und Verbote ein, so Fahrländer. «Gerade für Private, aber auch für Gewerbetreibende und kleinere institutionelle Akteure im Immobilienbereich ist die Lage unübersichtlich. Bei der Analyse der drei Säulen der Nachhaltigkeit zeigt sich nämlich, dass Zielkonflikte bestehen können, die es entsprechend aufzuzeigen gilt.»

Gemäss der Brundtland-Kommission basiert Nachhaltigkeit auf den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Im Immobilienbereich stünden dabei fünf der 17 UNO-Nachhaltigkeitsziele (SDG – Sustainable Development Goals) im Fokus. Dazu zählen etwa bezahlbare und saubere Energie (SDG No.7) sowie nachhaltige Städte und Gemeinden (No.11) und nachhaltiger Konsum und Produktion (No.12). Des weiteren sind es die Massnahmen zum Klimaschutz (No.13) sowie das Leben an Land (No.15).

Hilfstool zur ökologischen Verbesserung der Immobilienwelt

REMMS beurteile jede Immobilie objektiv, detailliert und neutral, um die Eigentümer in
ihrer Standortbestimmung zu unterstützen, sagte Vorstandspräsident Vögeli. Zudem weise man auf Verbesserungspotential hin und zeige allfällige Zielkonflikte auf. Darüber hinaus helfe das System Eigentümer:innen ohne bestehende Planungen mit Vorschlägen zur ökologischen Verbesserung der Immobilien.

«Dabei werden die Investitionskosten und mögliche Fördergelder unter Berücksichtigung der prognostizierten Veränderung des Gebäudeenergieausweises GEAK geschätzt. Dazu kommen Steuereinsparungen und eine Reduktion der Betriebskosten, so dass die Amortisationsdauer berechnet werden kann», so Vögeli. Insbesondere könnten auch private und kleine institutionelle Eigentümer:innen sowie Gewerbetreibende vom Branchen-Knowhow profitieren und mittels «REMMS 4 ALL»-App in ihren Überlegungen vorankommen.

Selbstregulierungsinstrument für die Immobilienbranche

Die Ziele von REMMS sind das rasche Erreichen eines flächendeckenden Monitorings des
Gebäudebestands bezüglich Nachhaltigkeit im Zeitverlauf. Damit verfügten Eigentümer über einen neuen und entscheidenden Benchmark. Zudem wisse auch die Schweiz, wo sie auf ihrem Weg zur Erreichung der Pariser Klimaziele sowie der UNO-SDGs im Immobilienbereich steht. Aufgrund der gemeinnützigen Organisation von REMMS entstehen dabei keine oder minimale Kosten für die Eigentümer, versicherten beide. REMMS werde «als ein Selbstregulierungsinstrument der Branche vom Bund wohlwollend unterstützt».

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