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CBRE: Schweizer Büroflächenumsätze gehen um 40 Prozent zurück

David Schoch CBRE Switzerland Director Research & Consulting

In den ersten drei Quartalen 2023 sind die schweizweiten Flächenumsätze im Vorjahresvergleich um 40% auf durchschnittliche 367’000 qm pro Quartal und damit auf das tiefste Niveau seit der Finanzkrise (2009) zurückgegangen. Dies berichtet CBRE Switzerland.

CBRE Switzerland veröffentlichte heute aktuelle Zahlen vom Q3-2023 zur Büroverfügbarkeit und den Büroflächenumsätzen in der Schweiz. Demnach sind die schweizweit innerhalb von drei Monaten verfügbaren Büroflächen im dritten Quartal in Folge angestiegen. Nachdem die Zahlen im Q4-2022 mit 3,2% ein mehrjähriges Tief erreicht hatten, liegt der Anteil verfügbarer Flächen nun bei 3,8% des Bestandes bzw. absolut 1,82 Mio. qm (vgl. Abb. 1 unten).

Periphere Büromärkte leiden

„Dies ist vor allem einem steigenden Büroflächenangebot in den peripheren Büromärkten ausserhalb der fünf grössten Büromärkte geschuldet“, sagt David Schoch. Der Director Research & Consulting bezieht sich dabei auf die Städte Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne und deren Vororte. Mit den verfügbaren 273’000 qm (Quote: 13.3%) stünden in der Zürcher Flughafenregion und im Limmattal in absoluten Zahlen so viele Büros wie noch nie zur Anmietung bereit. „Das steigende Büroangebot kann hauptsächlich auf eine sinkende Zusatznachfrage zurückgeführt werden – und nicht auf die Bautätigkeit“, so Schoch weiter.

In den ersten drei Quartalen 2023 sind die schweizweiten Flächenumsätze im Vorjahresvergleich um 40% auf durchschnittliche 367’000 qm pro Quartal und damit auf das tiefste Niveau seit der Finanzkrise (2009) zurückgegangen (vgl. Abb. 3 unten). Der Büromarkt habe in den vergangenen Jahren von hohen Flächenumsätzen profitiert. Das gute Wirtschaftswachstum habe die Auswirkungen von Homeoffice sogar überkompensiert, schreibt CBRE.

Anpassungen nach Corona und Homeoffice

„Allerdings hat die Büronachfrage zuletzt aufgrund der sich abschwächenden Konjunktur nachgelassen“, ergänzt Schoch. Zudem hätten viele Firmen Zeit benötigt, sich den neuen Arbeitsbedingungen nach Corona anzupassen. Durch Homeoffice bedingte Flächenminderbedarfe manifestierten sich erst jetzt allmählich in den Leerständen.
Dies gelte allerdings nicht für zentrale Lagen. Kriterien wie eine gute Erreichbarkeit, Nachhaltigkeit sowie
ein guter vermieterseitiger Grundausbau hätten mieterseitig nochmals an Wichtigkeit gewonnen.

Entsprechend sei das Büroangebot auf Zürcher Stadtboden im Q3-2023 leicht auf 181’000 qm bzw. 2,7% (vgl. Abb. 2 unten) gesunken. Vor allem im Zürcher CBD (Central Business District) konnte die Büroverfügbarkeit im Vergleich zum Vorquartal um 13’000 auf jetzt 38’000 qm abgebaut werden. „Dies entspricht einer tiefen Verfügbarkeitsquote von nur 2,0%“, wie CBRE errechnete. „Trotz kontinuierlicher Strukturbereinigungen im Finanzsektor wird das Stadtzürcher Marktgefüge auch in den kommenden Jahren stabil bleiben“, ist Schoch überzeugt. Auch wenn einige mittelfristige Flächenaufgaben bereits angekündigt seien.

„Relativ stabile Märkte in Genf, Bern und Lausanne“

Auch das Büroangebot in der Stadt Basel habe sich weiter erholt, schreibt CBRE. Einige grössere Vermietungserfolge im Basler Norden wie z.B. in der Werkarena hätten dazu geführt, dass die Verfügbarkeitsrate innerhalb von zwei Quartalen von 5,6% auf 4,9% (absolut: 125’000 qm) gesunken sei. Mittelfristig sei jedoch „mit einem deutlichen Wiederanstieg des Angebots“ zu rechnen. „Daneben zeigen sich die Büroflächenmärkte der
anderen Schweizer Städte Genf, Bern und Lausanne relativ stabil“, sagt Schoch.

Abbildung 1
Abbildung 1 - CBRE Switzerland - Büroverfügbarkeit nach Teilmärkten in Zürich Genf Basel Bern Lausanne Q1-2016 bis Q3-2023
Büroverfügbarkeit nach Teilmärkten in den Schweizer Städten Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne (Q1-2016 bis Q3-2023)
Abbildung 2
Abbildung 2 - CBRE Switzerland - Büroverfügbarkeit in ausgewählten Schweizer Städten Zürich Genf Basel Bern Lausanne Q1-2016 bis Q3-2023
Büroverfügbarkeit in ausgewählten Schweizer Städten Zürich Genf Basel Bern Lausanne (Q1-2016 bis Q3-2023)
Abbildung 3
Abbildung 3 - CBRE Switzerland - Büroflächenumsätze nach Teilmarkt Q1-2009 bis Q3-2023
Büroflächenumsätze nach Teilmarkt (Q1-2009 bis Q3-2023)

Quelle: CBRE Switzerland, Meta-Sys, 2023

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