Das dänische Unternehmen Stykka ist der nordische Gewinner der ersten ULI PropTech Innovation Challenge (ULI-PIC) und zugleich der erste von insgesamt sechs regionalen Gewinnern, die bis Ende August 2023 bekannt gegeben werden.
Die PropTech Innovation Challenge des ULI Urban Land Institute ist ein neuer, von den Young Leaders geleiteter jährlicher Wettbewerb. ULI-PIC richtet sich an Unternehmer:innen aus den Bereichen Immobilien, Technologie und Start-ups. Ziel ist es, neue, skalierbare und wettbewerbsfähige Lösungen zu finden, welche die Art und Weise, wie wir in unserer städtischen Umgebung leben, arbeiten und spielen, verbessern sollen. Die Lösungen müssen dabei auch die Prioritäten der ULI-Mission widerspiegeln: Dekarbonisierung- bzw. Netto-Null-Strategien.
Hinzu kommen die Ziele Verbesserung der Erreichbarkeit und Bereitstellung preisgünstigen Wohnraums. Ein weiteres ist die Förderung und Ausbildung der nächsten Generation von Führungskräften im Sinne von Vielfalt, Gerechtigkeit und Integration bzw. Inklusion.
Effizienz für das Gebäudeportfolio dank digitaler Betriebsplattform
Die Lösung von Stykka, dem skandinavischen Gewinner des Vorentscheids, konzentriert sich auf eine umweltfreundlichere Bauindustrie und Möbelprodukte mit einem zirkulären Lebenszyklus. Die Innenausstattungen sollen modular, individuell anpassbar, wiederverwendbar und langlebig sein. Zugleich will das dänische PropTech-Unternehmen helfen, bei Immobilienprojekten den CO2-Fußabdruck und die Betriebskosten zu reduzieren.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Verwaltung des gesamten Gebäudeportfolios über eine digitale Betriebsplattform. Die Plattform verbindet alle Komponenten, die in einem bestimmten Portfolio verwendet werden. Sie sorgt somit für Effizienz beim Betrieb, bei Reparaturen, Modernisierungen und Sanierungen. Dies schließt den Zugang zu vollständigen 3D-Modellen und Betriebs- und Klimadaten mit ein, so dass digitale Zwillinge vollständige Spezifikationen und Produktdaten enthalten.
Schwerpunkte Recycling und Zirkularität
Das Produkt von Stykka geht zudem auf die traditionell kurze Lebenserwartung von Küchen ein, den teuersten und am häufigsten zu entsorgenden Elementen der Gebäudeinnenausstattung. Das Konzept sieht vor, dass die Produkte so lange wie möglich verwendet und dann repariert, aufgearbeitet oder recycelt werden können.
„Wir bieten eine greifbare und physische Lösung für die Bauindustrie. Unser Ziel ist es, alle Abfälle aus dem Gebäudebetrieb zu eliminieren, ein globales Problem, das jedes Jahr zu Millionen Tonnen von Abfällen beiträgt. Unsere Lösungen ersetzen Einwegmöbel durch den Einsatz von Technologie, langlebigen Materialien und einem kreislauforientierten Geschäftsmodell“, sagt Stykka-Gründer Jarl Engelbrecht Vindnæs.
Skandinavisches Finale mit fünf PropTechs
Stykka wurde unter den nordischen Finalisten, zu denen vier weitere PropTechs gehörten, zum Regionalsieger gekürt. Neben Stykka „pitchten“ vor der ULI-PIC-Jury die finnischen Unternehmen R8 Technologies (KI-Lösung für weniger Emissionen und Energieverbrauch) sowie CHAOS (KI-Plattformlösung für Standortintelligenz). Aus Schweden nahmen am Entscheid die Firmen Plant (Software zur Verringerung der Klimaauswirkungen) und Myrspoven (Energieoptimierung in Gebäuden mithilfe von KI) teil.
„Stykka beeindruckte das nordische PIC-Auswahlkomitee mit seinem Fokus auf die Zukunft des Bauens, seiner Ressourceneffizienz, seiner Langlebigkeit und Anpassungsfähigkeit“, erklärte Karoline Garder, die Koordinatorin für den ULI-PIC Nordics Champion. Zudem habe Stykka durch seine minimalen Umweltauswirkungen sowie den technologiebasierten Effizienzen bei der Portfolioverwaltung hervorgestochen. „Der Wettbewerb zwischen den fünf Finalisten war jedoch extrem hart. Weniger als ein Viertelpunkt trennte unseren Gewinner von den gemeinsam zweitplatzierten Wettbewerbern, CHAOS und Myrspoven“, so Garder, die bei der skandinavischen DEAS Group Product Associate Digital Innovation ist.
Mehr als 100 Bewerbungen in den Nordics
Dem ULI-PIC Nordics Jury-Komitee gehörten Anders Dalskov (Alfa Ventures), Daniel Butenschøn (Proptech Norway), Daniel Kraft (Stronghold Invest), Henrik Botten Taubøll (Haavind / Proptech Norway), Malin Meyer (Danielsen Spaceplanning), Nadim Stub (DEAS Group), Tuomas Rekonen (Tesi) und Thomas Wolff (DEAS Norway) an. Die gesamte ULI PropTech Innovation Challenge wird von Thibault Weston Smith (Realty Corporation), Vorsitzender ULI Europe Young Leaders, und Simon Abboud (Hines), Mitglied ULI Europe Young Leader Executive Committee, geleitet.
„Herzlichen Glückwunsch an Stykka und an alle Finalisten in der nordischen Region des ULI-PIC-Wettbewerbs. ULI-PIC hat in seinem ersten Jahr eine großartige Resonanz erfahren, mit mehr als 100 Bewerbungen von Vordenkern, Disruptoren, Interessenvertretern und Akteuren der Immobilienbranche, die hochkreative und transformative Lösungen für die Gestaltung der Zukunft der Immobilienbranche einreichen wollten“, sagte Weston Smith.
Erste:r ULI-PIC-Gewinner:in Europa steht im Oktober fest
Sechs regionale Wettbewerbe in Frankreich, Deutschland, auf der iberischen Halbinsel, in den nordischen Ländern, in der Schweiz sowie in Großbritannien bilden die erste Phase von ULI-PIC. Hier können sich Start-ups bewerben und vor einem lokalen ULI-PIC-Auswahlkomitee präsentieren, das sich aus verschiedenen Branchenexperten aus der gesamten Bau- und Immobilienbranche zusammensetzt.
Die regionalen Gewinner nehmen dann an der zweiten Phase, dem europäischen Finale, teil und präsentieren sich vor einem ULI Europe PIC Committee. Der endgültige Gewinner wird auf dem ULI Europe C Change Summit in Kopenhagen am 11. Oktober 2023 bekanntgegeben.
Das Gewinnerteam bzw. -unternehmen erhält eine einjährige ULI-Mitgliedschaft, die Zugang zu Forschungsinhalten, Veranstaltungen, Webinaren, Bildungs- und Mentorenprogrammen bietet. Darüber hinaus offeriert das Netzwerk den internationalen Wissensaustausch sowie Verbindungen zu einem multidisziplinären globalen Netzwerk von Immobilien- und Landnutzungsexperten.