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QUO VADIS 2023: 20 Jahre Gutachten der Immobilienweisen

DOMBLICK-Beitrag QUO VADIS 2023 - Bühne Jahreskongress mit Dr Andreas Mattner_Thomas Porten_Gitta Rometsch_(c) Heuer Dialog_Alexander Sell Fotografie

20 Jahre Frühjahrsgutachten des Rates der Immobilienweisen – dieses Jubiläum feierte der Jahreskongress QUO VADIS 2023 von Veranstalter Heuer Dialog an seinem Auftaktabend am 13. Februar 2023 im Hotel Adlon Kempinski in Berlin.

Seit 2003 sorgt das Gutachten für mehr Transparenz in den Immobilienmärkten. „Das Hauptziel damals war die bessere Wahrnehmung der Immobilienbranche in der Öffentlichkeit und damit auch in der Politik.“ So beschreibt es Thomas Porten, Herausgeber der Immobilien Zeitung und Initiator des Gutachtens, seine Beweggründe.

„Die Leute gucken gerne in die Glaskugel“

Die Erfolgsgeschichte des Frühjahrsgutachtens hält bis heute an. „Die Leute gucken gerne in die Glaskugel mit uns, denn eine gute Analyse, eine gute Vorausschau der Dinge ist Profit.“ Dies sagt Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V., zu einem der Gründe für den nachhaltigen Erfolg des Gutachtens. Die Branche nach vorne zu bringen, auch auf politischer Ebene, war und ist die gemeinsame Idee des ZIA und der IZ, so die beiden.

„Erst Transparenz-, dann Einflussgröße und weiter?“ Dies diskutierten im Anschluss Aygül Özkan, stellvertretende ZIA-Hauptgeschäftsführerin, mit den Immobilienweisen Sven Carstensen MRICS (Vorstand bulwiengesa AG), Michael Gerling (Geschäftsführer EHI Retail Institute), Prof. Dr. Harald Simons (Vorstandsmitglied empirica ag) und Carolin Wandzik (Leiterin Strategie- und Geschäftsfeldentwicklung GOS Gesellschaft für Ortsentwicklung und Stadterneuerung mbH).

Wie krisenfest ist Deutschland?

„Veränderte Realitäten – wie krisenfest ist Deutschland?“ Unter dieser Überschrift trat Omid Nouripour (Bundesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen) im weiteren Verlauf des Abends vor die Immobilienbranche. Er bezeichnete den Titel „als eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit“. Nicht den Krieg in der Ukraine, die Energiekrise oder hohe Inflation – als maßgeblichen Treiber bzw. „Krise für sich“ stellte Nouripour den Arbeitskräftemangel in den Vordergrund. Sich diesem Thema zu widmen, sei „zentral für so ziemlich alle anderen Aufgaben“. „Wenn wir dieses Thema nicht in den Griff bekommen, dann werden wir die anderen massiven Veränderungen, die in diesem Land notwendig sind, nicht anschieben können“, so sein eindringlicher Appell an das QUO VADIS 2023-Publikum.

Er kritisierte zudem die Aussage von SPD-Bundesbauministerin Klara Geywitz, von den im Ampel-Koalitionsvertrag gesteckten Ziel von 400.000 neuen Wohnungen wieder Abstand zu nehmen. Es sei klar, dass es schwer werde, so Nouripour. Aber es sei das zentrale Versprechen aus dem gemeinsamen Vertrag von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen. Er hätte „die Flinte nicht ins Korn geworfen“, sondern fordert, den Raum, den es gebe auch zu nutzen, damit mehr Wohnraum entstehe.

Podiumsdiskussion zur Energiewende

Und beim Thema Ökologie und Klimaschutz in der Immobilienwirtschaft empfahl er mit einem weiteren Seitenhieb und dieses Mal in Richtung Liberale: „Setzen Sie auf Wärmepumpen und nicht auf Wasserstoff.“ Im Anschluss an seinen Vortrag sprach Nouripour über „Die großen Herausforderungen der Energiewende: Wie lassen sie sich im Konkreten lösen?“ mit Lisa Bek (Vorstand der WR Wohnraum AG) und Sarah Dungs (Geschäftsführerin der Greyfield Group).

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