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Smart City Lab Basel – konkrete Projekte für nachhaltigere und lebenswertere Städte

DOMBLICK-Beitrag Smart City Lab Basel Anja Riedle_SBB-AG_VÖD 20210712

Anja Riedle, Leiterin Smart City bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und Mitglied von wipswiss (women in property switzerland association) über smarte Städte und den Einsatz von digitalen Lösungen für lebenswertere Quartiere.

Smart City ist ein Sammelbegriff für ganzheitliche, partnerschaftliche Entwicklungs­konzepte, die das Ziel haben Städte lebenswerter zu gestalten. Eine Smart City bietet ihren Bewohnerinnen und Bewohnern maximale Lebensqualität bei minimalem Ressourcenverbrauch. Ermöglicht wird dies durch die physische und/oder digitale Verknüpfung von unterschiedlichen Infrastrukturen – beispielsweise Transport, Energie und Kommunikation – für einzelne Gebäude, Quartiere oder ganze Städte.

Oftmals bilden neue Technologien und digitale Innovationen wie das Internet of Things (IoT) oder Künstliche Intelligenz (KI) die Grundlagen. Eine smarte Lösung kann aber auch analog funktionieren. Hier stehen die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner und der vernetzte Prozess im Vordergrund, nicht der maximale Einsatz von Technologie.

Die SBB kann mit ihren vernetzten Mobilitätsangeboten, schweizweiten Infrastrukturen und zentralen, grossflächigen Arealen einen massgeblichen Beitrag zu einer smarten Schweiz leisten. Im Bewusstsein dieser volkswirtschaftlichen Verantwortung sollen die Kantone, Städte und Gemeinden als starker Partner auf dem Weg zur Smart City unterstützen.

Digitalisierung ermöglicht höhere Standortattraktivität

Dank der Digitalisierung bieten sich Städten neue Möglichkeiten, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern trotz steigender Einwohnerzahlen eine höhere Standortattraktivität, Lebensqualität und Wettbewerbs­fähigkeit bei zugleich niedrigerem Ressourcenverbrauch zu bieten. Aufgrund der Komplexität von Städten braucht es für eine erfolgreiche Umsetzung starke Kooperationen von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung.

Zusammen mit dem Kanton Basel-Stadt hat die SBB im April 2019 das Smart City Lab Basel auf dem Areal «Wolf» initiiert. Ziel des Labs ist es, konkrete Smart City-Projekte umzusetzen und zu fördern. Das Laboratorium fungiert dabei als Testraum für neue Ideen, Prototypen und Services in den Bereichen Gebäude, Mobilität und City-Logistik, ist aber auch offen für Projekte in anderen Themenbereichen.

Das Lab bietet einen räumlichen und methodischen Rahmen, damit Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sich vernetzen, gemeinsam neue Ideen entwickeln und diese vor Ort testen und mit einem grösseren Publikum diskutieren können. Konkret veranstaltet das Lab Events und Workshops und bietet seinen Partnern in ehemaligen Güterhallen kostengünstig Raum zur Durchführung von Pilotprojekten an.

Die Pilotprojekte im Lab sollen dazu dienen, zukunftsweisende Erkenntnisse für Arealentwicklungen zu generieren. Gleichzeitig wird damit die Transformation des Areals «Wolf» vom Güterbahnhof zum smarten Stadtquartier begleitet, indem es neue Nutzungen ansiedelt, das Areal belebt und Nutzerinnen und Nutzer anzieht.

Mixed-Reality-Applikation im Praxistest

Gemeinsam mit dem Partner afca testet und evaluiert die SBB im Lab die von dem Software-Entwickler aus Zollikofen entwickelte Applikation «HoloPlanning». Die Mixed-Reality-Applikation macht digitale Pläne über eine holografische Brille (Microsoft HoloLens) als 3D-Modelle im Raum erlebbar. Nutzerinnen und Nutzer können mit dieser Lösung vor Ort sehen, wie die Arealentwicklung ausschauen wird.

An der Gestaltung und Entwicklung eines Areals sind zahlreiche Parteien beteiligt. Das Ziel ist es, ein kollaboratives Arbeitsinstrument zur Verfügung zu stellen, welches ein gemeinsames Verständnis bei allen Beteiligten fördert und die Kommunikation von Bauprojekten visuell unterstützt.

Das ist nur ein Projekt von vielen. Inzwischen engagieren sich rund 60 Partner im Lab und arbeiten gemeinsam an über 40 Projekten.

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