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PriceHubble: Stabile Schweizer Vorstadtlagen

DOMBLICK-Beitrag PriceHubble Analyse Schweiz 2019-2020-2021 CEO Julien Schillewaert (c) zVg

Wie zeigten sich die Wohnimmobilienmärkte in Zeiten der Corona-Pandemie? Das Zürcher PropTech PriceHubble, das inzwischen – neben dem Heimatmarkt – in acht weiteren Ländern international tätig ist, hat die Entwicklung von Angebotspreisen und -mieten in den Jahren 2019 und 2020 analysiert und dabei Erstaunliches für die Schweiz herausgefunden.

«Stadt oder lieber Land?» – das war eine beliebte Frage in den vergangenen 16 Monaten mit Lockdowns, Homeoffice-Pflicht und Abstandsregeln. Viele Hausbesitzer zogen es vor, die Erstwohnung in der Stadt gegen die Zweitwohnung in ländlicheren Gebieten einzutauschen. Grund für das «Raus aus der Stadt» war vor allem die geringere Dichte in den weniger bevölkerten Gebieten und Regionen. Das machte es erträglicher und einfacher, die Pandemie zu überstehen und die Zahl der physischen Kontakte auf ein geringes Mass zu reduzieren.

Nahezu stabile Wohnungsmieten

Doch schaut man nun auf erste Analysen, schlägt sich diese Annahme zur Stadtflucht nicht entsprechend auf die Wohnungspreise und -mieten nieder. «Nimmt man den Januar 2020 als Nullpunkt der Betrachtung, ergeben sich zunächst zwei recht interessante Resultate», sagt Julien Schillewaert, CEO der PriceHubble AG in Zürich. «Gestiegene Kaufpreise für Wohneigentum und vergleichsweise stabile Preise bei den Wohnungsmieten.» Zum einen sind (bis und mit April 2021) die Kaufpreise für Wohnungen und Einfamilienhäuser schweizweit betrachtet um 8,5 Prozent bzw. 5,9 Prozent gestiegen. Zum anderen aber sind die angebotenen Mieten für Wohnungen in der Schweiz nahezu stabil geblieben. Der Vergleich zwischen Januar 2020 und April 2021 zeigt hier gerade einmal ein geringfügiges Minus bei den Mietzinsen von 0,3 Prozent. Die Angebotsmieten für Einfamilienhäuser in diesem Zeitraum legten dagegen deutlich zu, und zwar um 6,4 Prozent.

Monatliche Medianpreise von Wohnimmobilien auf den Angebotsportalen; Jan. 2020-Apr. 2021 (c) PriceHubble
Monatliche Medianpreise von Wohnimmobilien auf den Angebotsportalen; Jan. 2020-Apr. 2021 (c) PriceHubble

«Bemerkenswert ist aber auch die genauere Analyse nach den Standortkriterien Stadt, Agglomeration und Land», so Schillewaert weiter. Der Anstieg der Kaufpreise sei vor allem ein Phänomen, welches in den urbanen Gebieten stattfindet und dies vor allem bei einer Kategorie. Dort stiegen nämlich die Preise für Wohnapartments um 16,8 Prozent, während die Preise für Einfamilienhäuser hier nur knapp (+6,1%) überdurchschnittlich performten. In ländlicheren Gebieten oder Agglomerationsgemeinden gingen die Kaufpreise lediglich um 4,2 Prozent (Häuser) bzw. 3,0 Prozent (Wohnungen) nach oben.

Mehr Volatilität auf dem Land und in der Kernstadt

«Nimmt man nun alle Verkaufsangebote aus dem Jahr 2020 ins Visier, ergeben sich folgende Zahlen: Absolut betrachtet war der Anstieg im städtischen Raum von 5.000 auf 6.333 Franken pro Quadratmeter am höchsten, gefolgt von den ländlichen Gemeinden (von 3.391 auf 4.686 CHF/qm) und den Vorstädten und Agglomerationsgemeinden (von 4.600 auf 5.000 CHF/qm).

«Am wenigsten volatil zeigten sich die Vorstadtgemeinden bzw. Agglomerationen», so Schillewaert weiter. Hier stiegen etwa die Preise für Wohneigentum 2019 um 6,8 Prozent und im 2020 sogar um 13,0 Prozent. Bei den Wohnmieten zeigte sich ein ähnliches Bild: «Einem Plus von 2,0 Prozent im 2019 folgte 2020 ein Anstieg um 3,1 Prozent», berichtet Schillewaert. Im Gegensatz hierzu stellte PriceHubble bei den ländlichen und stark urbanen Lagen 2019 zunächst stärkere Ausschläge nach unten fest und 2020 dann wieder deutlich in die Gegenrichtung.

Angebotene Wohnimmobilienpreise 2019-2020 - Vergleich Stadt mit Agglomeration und Land (c) PriceHubble
Angebotene Wohnimmobilienpreise 2019-2020 – Vergleich Stadt mit Agglomeration und Land (c) PriceHubble

Weitere internationale Expansion

Neben der Schweiz ist das PropTech-Unternehmen neu auch in Tschechien und in der Slowakei mit seinen Analysen der Immobilienmärkte vertreten. Dank der inzwischen vierten Akquisition, dem Zukauf des tschechischen PropTechs Realtify, richtet sich der künftige Fokus von PriceHubble auch auf Mittel- und Osteuropa. Realtify wurde im Dezember 2019 von Vladislav Kochetov in Prag gegründet und besteht aktuell aus einem Team von zehn Spezialisten. Sie bieten Analyse- und Recherche-Lösungen für Wohnimmobilienexperten an. Realtify operiert per sofort als PriceHubble Czechia. Kochetov wird die Rolle des Managing Director der neuen Einheit übernehmen und verantwortet somit das Wachstum von PriceHubble für Mittel- und Osteuropa.

Das von Stefan Heitmann und Markus Stadler 2016 in Zürich gegründete PropTech beschäftigt aktuell über 100 Mitarbeitende und ist neben den neuen Ländern Tschechien und Slowakei auch in den Auslandsmärkten Frankreich, Deutschland, Österreich, Japan, Niederlande und Belgien aktiv.

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