Für das erste Halbjahr 2019 weist die börsenkotierte Varia US Properties AG einen Gesamtertrag von 66,1 Millionen US-Dollar aus. Der Wert des Immobilienportfolios stieg per 30. Juni auf fast 800 Millionen. Und die Pläne von Patrick Richard, Delegierter des Varia-Verwaltungsrates, sehen weitere Zukäufe vor, wie er im DOMBLICK-Interview verrät.
Die Varia US Properties AG ist eine Schweizer Immobilienaktiengesellschaft, die seit 2015 ausschliesslich im US-amerikanischen Mehrfamilienhaussektor (Schwerpunkt Sekundär- und Tertiärmärkte) aktiv ist. Sie erwirbt, hält, umstrukturiert und positioniert Wohnimmobilien in Metropolregionen der USA neu. Derzeit ist Varia mit Liegenschaften in 19 US-Bundesstaaten, die per Ende Juni 2019 gesamthaft 52 Objekte mit 9.737 Wohneinheiten umfasste. Mit jeweils 15 Prozent Anteil am Gesamtportfolio ist der Wohnungsbestand in Arizona und Florida am grössten, gefolgt von den US-Staaten Texas (12%) und Ohio (10%).
Wachstum und Wertsteigerung angestrebt
In der Zwischenzeit wurden im August zwei weitere Wohnensemble mit zusammen 855 Einheiten (in Kansas City/Missouri und in Memphis/Tennessee) akquiriert, wodurch das Gesamtportfolio nun die Marke von 10.000 deutlich überschritten hat. «Wir planen unseren soliden Wachstumspfad fortzusetzen und rechnen mit einem organischen Wachstum von etwa zwei bis drei Prozent», kündigt Patrick Richard im DOMBLICK-Interview an. Teil dieser Wachstums- und Wertsteigerungsstrategie ist die Umweltinitiative, zu der etwa ein Wassereinsparungsprogramm sowie die Installation von LED-Leuchtmitteln zählen.
Die Vermietungsquote lag zur Jahresmitte bei 93,8 Prozent. Die Durchschnittsmiete pro Wohneinheit betrug 802 US-Dollar/Monat nach 760 US-Dollar/Monat (per Ende 2018). «Unsere Bestände und unsere Akquisitionsaktivitäten peilen vor allem wachsende Aussenbezirke in US-Grossstädten an, wo wir relevante Wertsteigerungsmöglichkeiten identifizieren», so Richard. Dazu zählt er etwa auch die wichtigen Faktoren Arbeitsplatz- sowie Bevölkerungswachstum.
Dividende pro Aktie in Höhe von 2,60 Franken geplant
Im ersten Halbjahr 2019 emittierte Varia erstmals eine unbesicherte Unternehmensanleihe in Höhe von 50 Millionen Schweizer Franken mit vierjähriger Laufzeit und einem Zinscoupon von drei Prozent pro Jahr. «Eine weitere Anleihe ist vorerst nicht geplant», sagt Richard. Für das Geschäftsjahr 2019 plane das Unternehmen eine Dividendenauszahlung von 2,60 Franken je Aktie. Ziel des Verwaltungsrats sei es, eine regelmässige Ausschüttung von 90 Prozent des operativen Ergebnisses zu gewährleisten.
«Bei einer weiteren Liegenschaft in Kansas City/Missouri mit 408 Wohneinheiten stehen wir kurz vor dem Vertragsabschluss», erklärt Richard. Dieser könnte bereits schon in diesem September erfolgen. Darüber hinaus prüfe Varia die strategische Veräusserung mehrerer kleinerer bzw. weniger zentral gelegener Objekte bis Jahresende.
«Positive Signale am US-Mietwohnungsmarkt»
Als positiv und unterstützend wertet Patrick Richard die aktuell niedrige Arbeitslosenquote (3,7% per 30. Juni 2019) und die Inflation des vorangegangenen Zwölfmonatszeitraum (Mitte 2018 bis Mitte 2019: +1.6%) in den USA. «Dies sind positive Signale für den Mietwohnungsmarkt, der durch steigende Mieterzahlen und eine unverändert hohe Nachfrage nach Objekten in Vorstadtlagen gekennzeichnet ist.»