Dr. jur. Peter Hilfiker, ehemaliger CEO der Schwyzer Kantonalbank, gründet die Depoformance AG und sagt damit nach eigener Aussage «der Wertverminderung von Geschäftsmietkautionen den Kampf an».
Mietkautionen von Firmen müssen profitabel werden – mit diesem Ziel hat Peter Hilfiker die Firma Depoformance AG (Dietikon) gegründet. Das Unternehmen entwickelte mit Vermögensverwaltern und Banken eine innovative Lösung für Firmen. Das Ergebnis: die Umwandlung der Mietkaution in rentable Anlagen, «und dies ohne die Sicherheit für den Vermieter zu tangieren», verspricht Hilfiker.
Der Ex-CEO der Schwyzer Kantonalbank und Verwaltungsratspräsident von Depoformance AG erklärt: «Es ist an der Zeit, dass Kapital für das Unternehmen arbeitet und nicht auf der Zeitachse Wert vernichtet. Unsere Lösung ermöglicht Unternehmen, in Windeseile von kostspieligen Mietkautionen zu profitablen Investitionen zu wechseln.»
«Mietzinsdepots sind faktisch eine Art Zwangssparen»
Gemäss Studie des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) aus dem Jahr 1999 seien Mietzinsdepots für Mieter Mietzinsdepots «faktisch eine Art Zwangssparen». Und dies auch noch zu Konditionen, die man nicht beeinflussen könne. Dies mache es zweckmässig, nach einer neuen Alternative zu den Mietzinsdepots zu suchen. «Passiert ist nach der Studie nichts», kritisiert Hilfiker.
Traditionell würden Mietkautionen als Kosten für Unternehmen betrachtet, die vor allem liquide Mittel binden. Doch mit der neuen Geschäftsidee könnten Unternehmen jetzt nahtlos von Kosten zu Erträgen wechseln, so Hilfiker. Durch die Möglichkeit, Mietkautionen schnell und einfach in sichere und rentable Investitionen umzuwandeln, werde «das bisherige Verständnis von archaischen Kautionskonten entstaubt und erblüht in neuem Licht».
«Win-Win-Situation» für Mieter und Vermieter
Die neue Lösung verspreche nicht nur finanzielle Vorteile für den Mieter, sondern auch mehr Sicherheit für den Vermieter. Zugleich stelle dies eine neue Art dar, Mieter anzuziehen und attraktiver zu sein. Mietende könnten über Depoformance eine «Win-Win-Situation» schaffen. Dies etwa indem sie ihren Vermietern durch das Thesaurieren der Profite zusätzliche Sicherheit böten.
Dies steigere die Attraktivität von Mietobjekten für deren Nutzer. Zugleich würden damit auch schwieriger zu vermietende Immobilien vermehrt nachgefragt, stellt Hinfiker in Aussicht. Darüber hinaus stelle die neue AG sowohl Mietern als auch Vermietern ein «Smart-Match-Tool» zur Verfügung. Sollten relevante Mietparameter zwischen den beiden Parteien übereinstimmen, informiere man beide Parteien auf vertrauliche Weise über die potenziellen Mietoptionen. Somit erhielten Vermieter zusätzlich die Möglichkeit gute Mieter vorzeitig für ihre Mietflächen zu begeistern, sagt Hilfiker.
«Mit unserer Lösung helfen wir Unternehmen in schwierigen Zeiten wenigstens das blockierte Kapital gewinnbringend anzulegen. Für Vermieter steigt der Wert der Kaution über die Zeit und schafft somit einen Mehrwert.» Für das Anlegen der Kautionen sei Depoformance mit zwei «Best-in-Class»-Partnern bezüglich Depotbank und Vermögensverwaltung eine Kooperation eingegangen. Gemeinsam mit ihnen habe man «zwei konservative Anlagelösungen entwickelt».
Baranteil professionell anlegen und Rendite erwirtschaften
Hilfikers neue Unternehmung biete sämtlichen Geschäftsmietern in der Schweiz, welche ihre Kaution ganz oder teilweise in bar bei einer Bank hinterlegt haben, die Möglichkeit, den Baranteil professionell anlegen zu lassen und somit eine Rendite zu erwirtschaften. Man konzentriere sich dabei ausschliesslich auf Gewerbemieter. Mieter, welche nicht die ganze Kaution hinterlegen können oder möchten, biete Depoformance mit ihrem Versicherungspartner die Möglichkeit, den nicht vorhandenen Baranteil über die Bürgschaft abzudecken.
Dr. jur. Peter Hilfiker war während rund zehn Jahren (2011-2021) CEO der Schwyzer Kantonalbank. In seiner Funktion als CEO war er Mitglied des Verwaltungsrates des Verbandes Schweizerischer Kantonalbanken, der Pfandbriefzentrale der schweizerischen Kantonalbanken und Stiftungsrat bei diversen Institutionen der privaten Vorsorge. Zuvor führte er als Geschäftsleitungsmitglied der Aargauischen Kantonalbank dort den Bereich Privat- und Firmenkunden. Sein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Zürich / Genf schloss er mit dem Doktorat ab.