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MIPIM 2023: German Pavilion – drei Regionen, ein Ziel

DOMBLICK-Beitrag German Pavilion at MIPIM 2023 Hannover Mannheim Leipzig inkl Made in Germany Visual VÖD 21032023

Am German Cities and Regions Pavilion auf der diesjährigen Immobilienmesse Mipim in Cannes/Frankreich traten die drei Städte und Regionen Hannover, Leipzig und Rhein-Neckar mit interessanten Perspektiven und zukunftsweisenden Projekten auf.

Die wegweisenden Themen am Gemeinschaftsstand German Cities and Regions waren dieses Jahr die Transformation und Resilienz der Innenstädte sowie die Neunutzung von Brach- und Industrieflächen. Sie waren Inhalte von zwei Panels am grossen Messestand der drei Städte und Regionen. Die Internationale Investmentmesse Mipim fand vom 14. bis 17. März 2023 im französischen Cannes statt.

Hannover – starker Standort bei Bildung und Innovation

Die Struktur im Wirtschaftsraum Hannover ist durch Leitbranchen mit groβem Innovations- und Arbeitsplatzpotenzial geprägt. So entsteht etwa in Garbsen mit dem Campus Maschinenbau ein Forschungs-Leuchtturm mit den Schwerpunkten in der Produktions-, Energie- und Verfahrenstechnik. Dort sind Erweiterungsflächen für einen Technologiepark in Planung. Gleich angrenzend hat sich zudem in Marienwerder der Wissenschaftspark Science Area 30X entwickelt.

Die Region Hannover ist ein Hochschulstandort mit über 50.000 Studierenden und rund 40.000 Menschen an Berufsschulen. „Wir haben hier über Jahre hinweg ein Innovations-Ökosystem aufgebaut, das sich in Deutschland sehen lassen kann. Dafür haben wir attraktive Flächen und Immobilien in Hochschulnähe ausgebaut.“

Seit 2020 entwickelt die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover (aktuell rund 536.000 Einwohner:innen) im Rahmen eines stadtweiten Beteiligungsprozesses Lösungsmöglichkeiten hinsichtlich der Herausforderungen Klimawandel und Dekarbonisierung. Dieses Jahr werden die ersten Schritte umgesetzt: Straβen mit weniger Verkehr, mehr Raum für die Menschen. Aber auch Straβen, die Startregen aufnehmen können, Räume für Freizeitnutzungen sowie die Erschlieβung von Dächern als Erholungs- und Lebensraum.

Gemäβ Oberbürgermeister Belit Onay (rechts im Bild oben) gehe die Stadt auch „in kritische Bereiche“. Dazu zählt er beispielsweise „die Folgen von gesellschaftlicher Trennung, Armut, Obdachlosigkeit und auch Migration“. Ein besonderer Fokus liege dabei auch auf der Innenstadt-Entwicklung und der Vermeidung von Leerständen. Etwa bei der Nach- bzw. Neunutzung alter Kaufhof– bzw. Karstadt-Standorte.

Leipzig – stark wachsend bei Bevölkerungszahlen und Wirtschaftsansiedlungen

„Leipzig ist die am schnellsten wachsende Stadt Deutschlands. Mittlerweile belegt sie Platz sieben der gröβten Städte bundesweit.“ Dies sagte Clemens Schülke (links im Bild oben), Wirtschaftsbürgermeister der Stadt Leipzig. Aktuell sind es rund 625.000 Einwohner:innen. Man habe in den vergangenen 18 Jahren 28 Prozent hinzugewinnen können. Hier gelte es, auch entsprechend Wohnraum vorzuhalten, heute und in Zukunft, so Schülke.

Das Wachstum gelte auch für die Wirtschafts- und Industriezweige in der Region. Porsche baue aktuell sein Werk zum bereits fünften Male aus. Amazon Air hat Ende 2020 das erste Luftfrachtzentrum in Europa in Betrieb genommen. Der Flughafen Leipzig/Halle sei dank DHL der drittgrösste in Europa. BMW forciere zudem den Ausbau der E-Komponentenfertigung am Standort.

Die Beiersdorf AG investiere aktuell 390 Millionen Euro in Leipzig und starte noch 2023 die Produktion in ihrem neuen Werk. Auf dem BioCity Campus, einem groβen Standort für BioTech, Medizin und Life Sciences, werde darüber hinaus c-LEcta als globales Industrieunternehmen sein Hauptquartier beziehen. „Leipzig hat weiterhin viel vor. Gerade für Investoren gibt es groβes Potenzial für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Mannheim – starke Investitions- und Kooperationsmöglichkeiten

„Innovationsstärke, Kooperationsmöglichkeiten und attraktive Investitionsvorhaben sind die Stärken der Metropolregion Rhein-Neckar.“ Dies sagte Christiane Ram (Bildmitte oben), Fachbereichsleiterin Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt Mannheim an der Croisette. Investoren schätzten Rhein-Neckar als attraktiven Standort auch aufgrund der groβen Wirtschaftskraft und dem stetigen Bevölkerungswachstum. Hinzu komme eine gut ausgebaute Infrastruktur und der hochfrequente Bahnknotenpunkt mit dem Hauptbahnhof in Mannheim. In dessen Umfeld habe sich in den vergangenen Jahren, westlich wie östlich vom ICE-Halt, Entscheidendes getan, so Ram. Hohe Bedeutung komme auch dem „Bauen im Bestand“ zu.

Das Investitionsvolumen allein im Bereich der gewerblichen Immobilien in der Region lag 2022 bei etwa 640 Millionen Euro. Die Rhein-Neckar-Region sei auch dank der engagierten Netzwerkarbeit stark in der Regionalentwicklung mit zukunftsweisenden Projekten in den Bereichen Energie, Mobilität, Digitalisierung und CO2-reduziertem Bauen. „Hier sind wir auf dem Weg, eine Vorreiterrolle unter den klimafreundlichen Regionen einzunehmen“, sagt Ram. So ist Mannheim beispielsweise Pilotstadt für den „Local Green Deal“.

Zudem ist die 325.000-Einwohner:innen-Stadt an Rhein und Neckar eine von 100 EU-Modellstädten für Klimaneutralität bis zum Jahr 2030. „Mit richtungsweisenden Innovations-Ökosystemen in den Zukunftsfeldern MedTech, GreenTech, Social and Smart Economy auf Basis einer nachhaltigen Stadtentwicklung bietet Mannheim vielfältige Investitions- und Ansiedlungsmöglichkeiten mit attraktiven Gewerbe- und Büroflächen.“ Dies gelte auch für die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar. Diese erstreckt sich von Worms (Rheinland-Pfalz) über Ludwigshafen und Heidelberg (Baden-Württemberg) bis nach Bensheim (Hessen).

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