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Bauwirtschaft: Innovation auf der Baustelle

DOMBLICK-Beitrag Real Estate Brains #10 - Bauwirtschaft - Innovationen auf der Baustelle - Wie wird in Zukunft gebaut_VÖD 20200611

Wie wird in Zukunft gebaut? – Dieser Frage widmeten sich die Referenten aus der Bauwirtschaft anlässlich der 10. Real Estate Brains Online-Session am 9. Juni 2020.

Professor Christoph M. Achammer, Vorsitzender des Vorstandes von ATP Architects Engineers mit Büros in Wien, Zürich und Frankfurt/Main widmete sich zunächst dem Ist-Zustand und kritisierte «die unglaubliche Zersplitterung im vertikalen Produktionsprozess». Die Bau- und Immobilienindustrie sei einer der grossen Energiekonsumenten und mit den verbauten Materialien entstehe am Ende, also beim Abbruch, einfach nur ein «grosser Deponiebedarf». Hier müsse es zum Umdenken kommen, so Achammer.

Für Jan-Hendrik Goldbeck, Managing Director der deutschen Goldbeck Group mit Sitz im nordrhein-westfälischen Bielefeld, gilt es aus vergangenen Prozessen und Projekten zu lernen. Er setzt mit seiner inhabergeführten Unternehmung in Zukunft auf eine verstärkte industrielle Vorfertigung beim Bau von Immobilien. Er gab zu bedenken, dass heute viele Baukonzerne nicht wegen, sondern trotz ihrer Grösse noch erfolgreich seien. In Deutschland beispielsweise habe die Grösse etwa schon einigen grossen Bauunternehmungen das Genick gebrochen. Wie auch in anderen Branchen kämen hier mögliche Disruptoren aus den USA. Bei der Bauindustrie sei dies derzeit Katerra aus Kalifornien. Die Idee des Gründers Michael E. Marks: Mit neuen Technologien das Design, die Fertigung und sie Konstruktion von Bauprojekten schneller und kostengünstiger machen.

Adrian Wyss, Head Division Development bei Implenia, betonte, dass die Baubranche aufgrund der geringen Margen gefangen sei. Zudem stünde kein Budget für Forschung & Entwicklung (F&E) zur Verfügung, um Innovationen voranzutreiben. Implenia sehe aber beispielsweise in alternativen Baumaterialien, wie etwa Holz, neue Erfolg versprechende Ansätze. Neue Lösungen müssten aber auch digital und nachhaltig sein, so Wyss. Er stimmte mit Goldbeck überein, dass es wichtig sei, weg von einzelnen Projekten hin zum Produkt in der Bauwirtschaft zu kommen, um so Werte heben zu können. Hemmschuh seien jedoch Regulatorien, Normen und auch Behörden, die schlichtweg neue Entwicklungen verhinderten.

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