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ULI: Interview mit DACH-Chefin Sabine Georgi (Teil 1)

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Im DOMBLICK-Interview geht Sabine Georgi, seit Mai 2021 neue Executive Director des ULI Urban Land Institutes für die DACH-Region, auf jüngste Entwicklungen am Immobilienmarkt ein. Sie formuliert auch erste Ziele für ihre Amtszeit bei dem internationalen und renommierten Verband, der die Themen Stadt- und Raumentwicklung im Fokus hat.

Frau Georgi, zunächst noch einmal Gratulation zur neuen Position in der Immobilienwirtschaft. Wie waren die ersten 100 Tage im Amt?

Vielen Dank! Die ersten Tage waren aussergewöhnlich. Denn auch wir hatten Mitte Mai noch die Homeoffice-Pflicht. Ich startete also von meinem Wohnort Berlin aus und nicht im ULI-Deutschlandbüro in Frankfurt/Main. Aber ich habe auch den Luxus, dass ich jetzt und in Zukunft viel von der deutschen Hauptstadt aus arbeiten werde. Berlin ist zwar Hauptstadt, aber nicht unsere Immobilien-Metropole. Das ist eher Frankfurt. Aber in Berlin gibt es natürlich auch einige grosse Verbände und Akteure vor Ort. Und natürlich auch die politischen Institutionen mit Bundesregierung, Bundesministerien, Bundestag und Bundesrat. Die Mainmetropole ist aber nichtsdestotrotz der Top-Standort, was Immobilien und deren Finanzierung angeht und auch was die Dichte von relevanten Unternehmen der Immobilienbranche betrifft.

Wie fühlt sich das neue Arbeiten im ULI-DACH-Team an?

Ich bin nach wie vor begeistert vom ULI. Den Eindruck, den ich von aussen hatte, der hat sich auch aus der Innenperspektive heraus komplett bestätigt. Ich habe ein sehr gutes Netzwerk vorgefunden. Alle Gesprächsteilnehmer, mit denen ich in den vergangenen Wochen zu tun hatte, sind da positiv eingestellt und werden uns auch weiterhin unterstützen. Die «ULI Family» steht nahe beieinander und auch die Kolleginnen und Kollegen und Teams, sowohl im lokalen Kontext als auch im globalen, sind wirklich super. Es ist eine schöne Arbeitsatmosphäre. Und es gibt eine gute Basis für das, was wir gemeinsam in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie im weiteren internationalen Rahmen vorhaben.

Welche Themen und Veranstaltungen bestimmten Ihr Tun in den ersten drei Monaten?

Als erstes wollen wir natürlich die Themen angehen, die schon da sind und grossartig von meiner Vorgängerin Stephanie Baden vorbereitet wurden. Hierzu zählte auch unser «German Leader Summit» am 1. Juli in Frankfurt am Main, den wir erfolgreich live und online durchführen konnten. Dies hatte eine Strahlkraft für die ganze Branche. Dass wir damit einer der ersten waren, die sich im Sommer eine Präsenz-Veranstaltung durchgeführt haben, freut mich sehr. Etwa 100 Teilnehmende waren vor Ort dabei, viele weitere online zugeschaltet und wer will kann auch weiterhin die Videoaufzeichnung auf unserem YouTube-Kanal anschauen.

Welche Ziele formulieren Sie für die künftige Arbeit des ULI in der DACH-Region?

Wir wollen uns weiterhin etablieren als Ansprechpartner für die Themen der Stadtentwicklung und der Entwicklung der urbanen Räume. Und dies nicht nur in der Immobilienwirtschaft, sondern auch insbesondere auch bei den Kommunen. Wir werden uns hier als Netzwerk und auch «Think Tank» weiter etablieren. Wir werden als Gesprächspartner die wichtigen Themen in den Köpfen der Zuständigen etablieren. Dies sehe ich auch als Hauptaufgabe an, wo wir was bewegen können und weiterkommen. Mit unseren Partnern und einem weiteren Austausch werden wir auch internationales Know-how nach Deutschland bringen. Aber auch auf dem umgekehrten Weg aus Deutschland heraus in die anderen Länder. Dies ist unser breiterer Anspruch, so werden wir noch weiter nach vorne kommen.

Thematisch gilt es zu betonen, was die Vorteile einer europäischen Stadt, etwa im Vergleich zu amerikanischen Städten, sind. Wir diskutieren ja viel über Innenstädte, und ich bin für die deutschen Cities zum Beispiel viel optimistischer als vielleicht für Manhattan oder andere grosse Metropolen. In Berlin hat während der Corona-Pandemie ja das urbane Leben nie gestoppt. Das hat damit zu tun, wie diese Stadt und ihre Viertel gestrickt sind, nämlich polyzentral. Solche Dinge wollen wir gern auch nach aussen in die Welt transportieren. Wir besitzen in Deutschland und Europa noch eine Menge an Quartieren, die diese besonderen Qualitäten haben und die man heute gar nicht so neu bauen kann. Im internationalen Kontext lässt es sich so zusammenfassen: learning and sharing, also Lernen und Teilen.

  • Teil 2 des Interviews mit Sabine Georgi wird hier auf dem DOMBLICK-Portal am kommenden Montag (6. September 2021; Link) publiziert. Dann geht es u.a. um die Themen ESG, Digitalisierung und Erfolg im Beruf.
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