Die Strüby Unternehmungen haben sich in ihrer 75-jährigen Firmengeschichte in der Schweiz zu einem der führenden Gesamtleistungsanbieter im Holzbau entwickelt. In der Zusammenarbeit von 30 Gewerken verbinden sie die Bereiche Architektur, Planung und Holzbau unter einem Firmendach. FIABCI-SUISSE hatte am 10. April 2025 die Gelegenheit, sowohl die Firmenzentrale in Seewen SZ und das kürzlich erweiterte Produktionszentrum in Root LU zu besuchen.
«Die Firma Strüby ist ein traditionsreiches Unternehmen im Baugewerbe, das sich auf die Entwicklung, Planung und den Bau hochwertiger Holzbauten spezialisiert hat», sagte Produktionsleiter Reto Bundi beim Rundgang im Werk in Root. Das Unternehmen verbinde traditionelles Handwerk mit innovativen Fertigungstechnologien und biete nachhaltige und ästhetische Lösungen im Holzbau an.
«Etwa 80 Prozent des verarbeiteten Holzes kommt aus der Schweiz»
Neben klassischen Holzbauten zählt zudem die moderne Brettstapelproduktion zum Angebot. Dies ist ein Verfahren, bei dem Holz in sorgfältig vorgegebenen Stapeln zu grossflächigen Massivholz-Elementen verarbeitet wird. Diese finden Anwendung beim Bau von Decken und Dächern in unterschiedlichen Bauprojekten. «Wir überzeugen durch hohe Präzision, Stabilität und Umweltverträglichkeit. Etwa 80 Prozent unseres verarbeiteten und zugeschnittenen Holzes kommt aus heimischer Produktion, aus der Schweiz.»
Im Zuge der wachsenden Holznachfrage in den 2000er Jahren und mit der Notwendigkeit, effizientere Produktionstechniken einzusetzen, verlegten die Strüby Unternehmungen im 2011 ihre Fertigungsaktivitäten an den Standort Root im Kanton Luzern. «Diese Verlagerung stand im Zeichen einer strategischen Expansion und dem Bestreben, die Produktionskapazitäten zu erweitern, um der steigenden Marktnachfrage gerecht zu werden. Das Werk in Root entwickelte sich rasch zu einem zentralen Produktionsstandort, der durch seine moderne Infrastruktur und automatisierte Abläufe beeindruckt», so Bundi.
Moderne und einzigartige Brettstapelanlage
Im Herbst 2024, im Rahmen des 75-Jahr-Jubiläums des Unternehmens, kam es schliesslich zu einer umfassenden Erweiterung und Modernisierung der Produktionshalle in Root. Eine hochinnovative Brettstapelanlage wurde installiert, deren einzigartige Maschinenverkettung und fortschrittliche Automatisierung die Effizienz signifikant erhöht haben. Auf vier Hektaren Fläche bieten die modernisierten Hallen nun optimale Bedingungen, um qualitativ hochwertige Holzelemente unter streng kontrollierten Fertigungsprozessen zu produzieren. Dort arbeiten 55 Mitarbeitende in einem Drei-Schichten-Betrieb zwischen Sonntag- und Freitagabend.
«Dieses Werk steht dabei exemplarisch für den gelungenen Spagat zwischen traditioneller Holzbaukunst und modernster Technologie und setzt neue Massstäbe im Bereich nachhaltiges Bauen», erklärte Bundi. Das Werk in Root umfasst nach der Erweiterung rund 18.500 Quadratmeter Produktions-, Lager- und Logistikflächen. Auf dem Flachdach finden sich 12.500 Quadratmeter PV-Anlagen, welche rund 60 Prozent des Strombedarfs im Werksbetrieb abdecken. «Übers ganze Jahr gesehen verarbeitet Strüby in seinem Werk in Root circa 30’000 Kubikmeter Holz. Dank neuer Lagerflächen ist im Falle eines Lieferunterbruchs eine zweiwöchige Marktautonomie in der Produktion gesichert», bilanzierte er.
FIABCI-SUISSE engagiert sich für Nachhaltigkeit im Bauwesen
Vitali Bekker, amtierender Präsident von FIABCI-SUISSE, bedankte sich beim gesamten Strüby-Team für die Organisation der Veranstaltung und die herzliche Gastfreundschaft während des gesamten Tages. Nach dem Vormittag mit Präsentationen zum Thema «75 Jahre Nachhaltigkeit» folgte das gemeinsame Mittagessen im Gewerbezentrum Urmiberg (GZU) in Seewen. «Dieses neue Geschäftszentrum ist ein hervorragendes Beispiel, wie Innovation und anspruchsvolle Architektur eine maximale Effizienz beim Bauen erreichen können.» Die FIABCI-Besuchsgruppe beeindruckte vor allem auch die kurze Bauzeit des Projekts: diese betrug lediglich 18 Monate.
«Dieses Swiss-made-Know-how bei der Verwendung von natürlichen, nachhaltigen und lokalen Materialien ist eine echte Inspiration für alle», so Bekker weiter. FIABCI möchte genau dieses Bewusstsein in der Branche und darüber hinaus wecken und wirbt für Nachhaltigkeit im Immobilienbereich. Denn: Die Bau- und Immobilienwirtschaft sind für 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.
Schweizer «Best Practice» in der Bauwirtschaft
«Die Schweiz ist und bleibt immer im Zentrum der Innovation. Unsere nachhaltigen Lösungen im Bauwesen sind oft Best Practice auf lokaler Ebene. Und unsere Initiativen werden auf internationaler Ebene gelobt», fügte FIABCI-Suisse-Präsident Vitali Bekker hinzu. Dazu zählten etwa viele verschiedene Schweizer PropTech-Lösungen von aktuell rund 450 Unternehmungen im Immobilien- und Baubereich (siehe PropTechMap Switzerland). «Hinzu kommen unsere verschiedenen wissenschaftlichen Forschungslabors und die kollaborativen R&D-Projekte innerhalb der grossen anerkannten polytechnischen Universitäten ETHZ, EPFL etc.»
Darüber hinaus sei das Projekt 2000-Watt-Smart-Cities (2000WSC) zu nennen, so Bekker, welches bereits in viele Länder für eine starke und nachhaltige Stadtentwicklung exportiert werde. «Andreas Binkert, Präsident und Gründer von 2000WSC, beehrte uns mit seiner Anwesenheit am jüngsten FIABCI-Anlass, um uns seine ganz konkrete und globale Umweltvision vorzustellen.»
CO2-Speicherung im GZU-Neubau
«Dank Holzbauweise wird nicht nur CO2 durch die Reduzierung von Beton- und Stahlteilen eingespart, sondern auch aktiv im Gebäude gespeichert – im GZU in Seewen beispielsweise sind dies allein rund 2’500 Tonnen», erklärte Rolf Betschart, Leiter Akquisition bei den Strüby Unternehmungen. Aufgrund des statischen Systems, ohne tragende Innenwände, könnten die Flächen sehr flexibel genutzt und auch umgestaltet werden. Dies ermögliche eine langfristige Nutzung durch einfache Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse. Zudem würden so Material, Energie und Kosten gespart, sagte Betschart.
Neben der Landi Schwyz beherbergt das rund 20.000 Quadratmeter grosse GZU auf insgesamt vier Stockwerken weitere Gewerbebetriebe, wie Beck Roman mit Verkaufsladen und Café sowie den Heimisch-Laden mit regionalen Produkten. Eine der Büroflächen nutzt beispielsweise die Vorsorgestiftung Liberty. Geheizt wird das Objekt über eine Fernwärmeleitung – deren Wärmequelle eine Holzschnitzelanlage von Strüby selbst ist.
- Video zum Event HIER auf der Homepage von FIABCI-SUISSE.